Wie sieht deine Stadt aus?

Im Fokus steht die Kreuzung von Bahnhof-, Sihl- und Uraniastrasse – ein historischer Knotenpunkt in der Stadt Zürich, dessen räumliche Hierarchien und Abläufe zentrale Fragen zur Nutzung und Gestaltung des öffentlichen Raums aufwerfen. Edward Sojas Aufruf zu einem neuen Spatial Consciousness, Henri Lefebvres Forderung nach einem Recht auf Stadt sowie Stavros Stavrides’ Überlegungen zu Common Space bilden die theoretische Grundlage der Auseinandersetzung.

Die Untersuchung basiert auf Beobachtungen entlang der Zürcher Bahnhofstrasse und angrenzender Plätze wie dem Bürkliplatz und dem Sechseläutenplatz. Im Zentrum stehen zwei Fragen: Wie beeinflusst die Priorisierung des motorisierten Verkehrs die urbane Qualität? Und inwiefern formen Konsumangebote – ob dauerhaft oder temporär – den öffentlichen Raum?

Als Reaktion entstanden künstlerisch überhöhte Interventionen, die urbane Situationen zuspitzen, ohne eindeutige Lösungen zu präsentieren. Ziel ist es, durch Irritation und Diskurs eine stärkere räumliche Wahrnehmung zu fördern. Ein begleitender Leitfaden unterstützt dabei die spielerische Auseinandersetzung mit dem Stadtraum.

Das Projekt entstand unter dem Titel „Wie sieht deine Stadt aus?“ im Rahmen der Thematik „The Art of Protest“. Es versteht Gestaltung als Form des Protests gegen uniforme, konsumorientierte Stadtplanung – und plädiert für ein kollektives, bewusstes Erleben urbaner Räume. Ganz im Sinne von: Good art is deeply personal, good design is deeply communal.